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Konfirmationspredigt
14. 5. 2017
Evangelium 1.Korinther 12:
Evangelium 1.Korinther 12:
27
Ihr seid der Leib Christi, und jeder Einzelne von euch ist ein Teil dieses
Leibes.
28Gott
hat in der Gemeinde allen eine bestimmte Aufgabe zugewiesen. An erster Stelle
sind die Apostel zu nennen, an zweiter die Propheten, an dritter die Lehrer.
Weiter gibt es die, die dazu befähigt sind, Wunder zu tun, oder denen die Gabe
des Heilens geschenkt ist oder die imstande sind, praktische Hilfe zu leisten
oder Leitungsaufgaben zu übernehmen, oder die in Fremdsprachen reden können.
31Allerdings
ist der Nutzen für die Gemeinde nicht bei allen Gaben gleich groß. Bemüht euch
um die Gaben, die der Gemeinde am meisten nützen! Und jetzt zeige ich euch
einen Weg, der weit über das alles hinausführt.
Und Wochenspruch zur vergangenen Woche
2.
Korinther 5,17: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte
ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Liebe Gemeinde, liebe Eltern und Paten, liebe Konfirmanden… ,
Eine neue Kreatur steht heute sichtbar vor uns. Auf dem Konfirmationsfoto wird es festgehalten. Das dürfen Sie dann gerne mal vergleichen mit dem Bild vom ersten Tag unserer Konfirmandenzeit vor gut einem Jahr. Seite 2 eurer Konfibibel findet ihr das Bild von damals. Da wart ihr noch Kinder und heute steht ihr hier in Erwachsenenkleidung und Oma und Opa sagen: „Mein Gott- bist du groß geworden“. Vielleicht ist manches auch noch ein bisschen zu groß, aber ihr könnt ja hineinwachsen. Wie weit jemand innerlich schon hineingewachsen ist lässt sich heute sogar mit der Uhr feststellen. Nach wie vielen Stunden erfolgt heute Nachmittag der Kleiderwechsel.
Liebe Gemeinde, liebe Eltern und Paten, liebe Konfirmanden… ,
Eine neue Kreatur steht heute sichtbar vor uns. Auf dem Konfirmationsfoto wird es festgehalten. Das dürfen Sie dann gerne mal vergleichen mit dem Bild vom ersten Tag unserer Konfirmandenzeit vor gut einem Jahr. Seite 2 eurer Konfibibel findet ihr das Bild von damals. Da wart ihr noch Kinder und heute steht ihr hier in Erwachsenenkleidung und Oma und Opa sagen: „Mein Gott- bist du groß geworden“. Vielleicht ist manches auch noch ein bisschen zu groß, aber ihr könnt ja hineinwachsen. Wie weit jemand innerlich schon hineingewachsen ist lässt sich heute sogar mit der Uhr feststellen. Nach wie vielen Stunden erfolgt heute Nachmittag der Kleiderwechsel.
Klar, liebe Konfirmanden, irgendwie gab es
euch auch vorher schon, und doch steht ihr heute auch ganz neu da: In neuen
Kleidern, in neuer Rolle. Mancher bleibt im Wesentlichen wie er ist, bei
anderen werden die Karten noch einmal neu gemischt. Am Abend im Casino haben
wir es schon mal eingeübt. Die einen kamen ganz schick mit großer Lust, andere
hatten auch etwas Angst vor Krawatte und Jackett und besonders davor, jemand
des anderen Geschlechts zum Tanze aufzufordern. Spätestens bei der Wahl zur
Miss Bieber musste dann diese Angstschwelle erneut überwunden werden. Ihr habt
dabei die Erfahrung gemacht, dass die besiegte Angst sich in Lust und Freude
verwandelt. Unsere Konfiteamer haben dabei mitgeholfen und so ist spätestens
heute der Tag, an dem aus der kleinen Raupe Nimmersatt ein bunter Schmetterling
wird. Wir feiern den Übergang von der Kindheit zur Jugend, den ersten Schritt
zum Erwachsenen. Eure Eltern und Großeltern blicken mit Stolz auf euch,
bisweilen auch mit Ängsten und Sorgen. Es ist ja nicht immer leicht, wenn die
Kinder flügge werden. Sie kriegen nicht nur Flügel, manche auch Stacheln. Vom
Gefühl her gilt das auch umgekehrt: „Pubertät ist wenn die Eltern schwierig
werden“. Klare Regeln - Gebote - sind jetzt wichtig und viel
Gottvertrauen.
Über ein Jahr ward ihr als Konfirmandengruppe zur Einübung zusammen. In dieser Zeit ist eure Konfirmandenbibel entstanden, mit vielen guten Worten, von euch selbst geschrieben oder aus dem Internet heruntergeladen, aber ihr habt sie euch zu Eigen gemacht. Darin steht neben der biblischen Geschichte von 12jährigen Jesus in der Pubertät auch ein Text von euch zum Thema Familie. Weil er mit einem schönen Bekenntnis endet lese ich den mal vor:
Über ein Jahr ward ihr als Konfirmandengruppe zur Einübung zusammen. In dieser Zeit ist eure Konfirmandenbibel entstanden, mit vielen guten Worten, von euch selbst geschrieben oder aus dem Internet heruntergeladen, aber ihr habt sie euch zu Eigen gemacht. Darin steht neben der biblischen Geschichte von 12jährigen Jesus in der Pubertät auch ein Text von euch zum Thema Familie. Weil er mit einem schönen Bekenntnis endet lese ich den mal vor:
„Eltern sind für Kinder und Kinder für Eltern
verantwortlich. Familie ist dort, wo verschiedene Generationen unter einem Dach
leben und sich unterstützen. Zudem gibt es viele Familienformen, wie z.B. die
Patchworkfamilie oder die Großfamilie. Viele empfinden ihre Familie
unterschiedlich. Für mich ist Familie das Beste, was es gibt.“
Heute sind mindesten 8 Familien zum Besten hier
versammelt, dazu Freunde, Verwandte und Bekannte, um euch zu stärken, wenn eure
Wege nun mehr und mehr von den Eltern weg gehen. Die können jetzt in den
Standby Betrieb gehen. Dafür sind die Freunde und Freundinnen jetzt immer mehr
auf Sendung, whatsapp oder snapchat.
Es
ist eine wunderbare Welt, die euch in den nächsten Jahren erwartet, doch auch
gefährlich und mit Risiken. Etwa an einem so wunderbaren Tag wie heute, wenn
das Wetter warm ist, der Durst entsprechend groß und das Gefühl für das rechte
Maß noch nicht bei allen da. Ja, und dann geht es rund. Für manche auch zu
rund. Der Schutzengel ist nach wie vor erforderlich und auch der Pate auf Erden
für den entsprechenden Beistand. Zunehmend müsst ihr das nun auch füreinander
sein: Einer der Beistand des anderen. Einer für den anderen
verantwortlich - als gute Freunde.
In dem Gebet eurer Konfirmandengruppe habt ihr euch sehr sinnlich gewünscht, wie eure zukünftige Welt aussehen soll:
„Ich wünsche mir genug zu essen für alle, keine Armut, für jeden ein Haus, das ihn beschützt, Gesundheit und dass alle Leute glücklich und zufrieden sind. Dass immer die Sonne scheint, dichte Wälder, weite Wiesen und fruchtbare Felder, mit Hirten, Bauern und Fischern. Im Winter soll es viel Schnee geben und im Sommer eine schöne Wärme, dazu Tiere, Sand, Meer, blaues Wasser. W-Lan ist ganz wichtig und viel Musik, aber ab und zu auch mal Stille. Ich freue mich auf lustige Übernachtungsparties, Festivals und Fußball. Vor allem wünsche ich, dass es nicht langweilig ist.“
In dem Gebet eurer Konfirmandengruppe habt ihr euch sehr sinnlich gewünscht, wie eure zukünftige Welt aussehen soll:
„Ich wünsche mir genug zu essen für alle, keine Armut, für jeden ein Haus, das ihn beschützt, Gesundheit und dass alle Leute glücklich und zufrieden sind. Dass immer die Sonne scheint, dichte Wälder, weite Wiesen und fruchtbare Felder, mit Hirten, Bauern und Fischern. Im Winter soll es viel Schnee geben und im Sommer eine schöne Wärme, dazu Tiere, Sand, Meer, blaues Wasser. W-Lan ist ganz wichtig und viel Musik, aber ab und zu auch mal Stille. Ich freue mich auf lustige Übernachtungsparties, Festivals und Fußball. Vor allem wünsche ich, dass es nicht langweilig ist.“
Beten - Träume, Wünsche, Visionen haben, das
ist schon mal ein guter Anfang. Das zweite ist dann, sie in Realität, in
Wirklichkeit umzusetzen mit eigenem Arbeiten, Wirken, Schaffen. Ora et Labora,
bete und arbeite ist die entsprechende alte christliche Regel. Was Gott euch
dazu gibt, sind die Begabungen. An einem Tag wie heute wird das mit vielen
Geschenken in Erinnerung gerufen: Du bist beschenkt, du bist begabt, und nun
entwickele deine Begabungen weiter, mit ein bisschen Schule vielleicht, im
Verein mit anderen. Setze sie ein zu gemeinsamer Freude, für eine Welt, die dem
Garten Eden ähnelt.
Christliche Gemeinde versteht sich da von ihren
Anfängen her als Modellprojekt. Hier kann man schon mal zeigen und ausprobieren
wie die Welt im Guten sein könnte: Die Krankheiten geheilt, die Stürme
gestillt, die Weggemobbten, die Aussätzigen, wieder integriert, sodass alle
Leute glücklich und zufrieden sind. Dazu noch lustige Übernachtungsparties wie
bei der Hochzeit zu Kana und Festivals wie bei der Speisung der Fünftausend. Ob
Jesus auch Fußball gespielt hat ist nicht überliefert, aber zumindest steht zu
Christi Himmelfahrt die erste Elf der Weltgeschichte auf dem Platz und wird mit
Geist begabt. Die suchen dann gleich noch einen zwölften als Ersatzmann und
dann geht das Spiel los.
Wenig später wird auch Paulus zu dieser
Mannschaft dazu stoßen. Von dem stammt das Bild von Kirche als dem Leib Christi
mit vielen Gliedern.
Der Leib Christi - das ist niemand für sich
allein. Das seid ihr nur gemeinsam. Der eine Auge, der andere ganz Ohr, aber
jeder wird gebraucht in einem Organismus aus vielen Zellen.
So kommt für euch nun ein Wegabschnitt, der
heißt „Beruf“: Entdecke, wozu du berufen bist, was deine Aufgabe ist in diesem größeren
Leben, der Kirche, dem Leib Christi: Gesundheitsapostel oder wissenschaftlicher
Prophet, Lehrer oder Wunderwerker der Technik, Krankenpfleger, Handwerker oder
Abteilungsleiter, Redner oder Übersetzer oder noch was ganz anderes. Jeder mit
seiner Aufgabe ist da wichtig. Nur bitte keine künstlichen Wertunterschiede,
als seien die einen mehr wert als die anderen. Paulus ergänz: Wenn einer meint,
dass er der Arsch ist, der ist besonders wichtig, weil sonst die Verdauung
nicht klappt. Die Berufe sind vielfältig. Aber jeder ordentliche Beruf ist ein
Ruf Gottes. Er gehört zum Leib Christi mit Hand und Fuß, mit Kopf und Herz.
Eine Frage ist dabei für die Berufsfindung leitend.
„Bemüht euch um die Gaben, die der Gemeinde am meisten nützen.“ Es geht um
Dienst füreinander.
Unsere Teamer sind ein Beispiel, dass man mit dem Dienst für andere auch selbst mehr Spaß am Leben hat. Doch wenn alle Konfiteamer werden wollen, dann haben wir da zu viele und bei den Kinderwochen oder beim Krippenspiel fehlen sie. Schaut da auch für euch: Wo werde ich gebraucht? Das kann auch bei der Feuerwehr sein, damit nichts anbrennt oder bei den freien Turner. Es gibt viele Möglichkeiten zum Ausprobieren. Mancher hört da gar den Ruf für sein Leben heraus und studiert die Sache weiter, macht sie zum Beruf. Viel Spaß jedenfalls in eurem Beruf, was immer es sein wird.
Unsere Teamer sind ein Beispiel, dass man mit dem Dienst für andere auch selbst mehr Spaß am Leben hat. Doch wenn alle Konfiteamer werden wollen, dann haben wir da zu viele und bei den Kinderwochen oder beim Krippenspiel fehlen sie. Schaut da auch für euch: Wo werde ich gebraucht? Das kann auch bei der Feuerwehr sein, damit nichts anbrennt oder bei den freien Turner. Es gibt viele Möglichkeiten zum Ausprobieren. Mancher hört da gar den Ruf für sein Leben heraus und studiert die Sache weiter, macht sie zum Beruf. Viel Spaß jedenfalls in eurem Beruf, was immer es sein wird.
Heute zu eurer Konfirmation weihen wir diese
Kirche schon mal ein mit großem Dank an viele Menschen. Sie haben ihre Begabung
hier eingesetzt, egal ob sie dafür bezahlt wurden, oder das ehrenamtlich
gemacht haben. Es soll ein Raum zur Pflege der Gemeinschaft sein, der
gemeinsamen Lust und Freude am Leben. Es soll ein Ort sein, wo viele Begabungen
zum Einsatz kommen für das Größere. Dem Himmel sei Dank.
Amen - könnte ich hier sage, aber da kommt am Ende des Evangeliums und Predigttextes noch ein kleiner Satz mit dem Hinweis auf das nächste Kapitel im christlichen Leben: „Ein Weg, der weit über das alles hinaus geht“ , schreibt Paulus, und dann singt er das hohe Lied der Liebe. Doch zum Glück haben wir ja nächste Woche noch eine Konfirmation, und das mit der Liebe - die Liebe finden - da reden wir dann nächste Woche drüber.
Amen - könnte ich hier sage, aber da kommt am Ende des Evangeliums und Predigttextes noch ein kleiner Satz mit dem Hinweis auf das nächste Kapitel im christlichen Leben: „Ein Weg, der weit über das alles hinaus geht“ , schreibt Paulus, und dann singt er das hohe Lied der Liebe. Doch zum Glück haben wir ja nächste Woche noch eine Konfirmation, und das mit der Liebe - die Liebe finden - da reden wir dann nächste Woche drüber.
Jetzt aber singen wir erstmal entsprechend der
Überschrift für diesen Sonntag: Kantate – lobt Gott getrost mit Singen, mit
alten und neueren Versen, so wie wir das ja auch hier bei der Renovierung der
Kirche versucht haben, altes und neues zu verbinden. Amen