Krippenspiel > Texte
						 Ein Krippenplatz für das
						Kind
Krippenspiel 2010:
 Krippenspiel mit
						Gereimtem und Ungereimten für 7 bis 70 Mitwirkende verschiedenen Alters
 von Helmut G. Müller
 zum Spiel
 Bei der Rollenverteilung wird sichtbar: es
						kommen immer weniger Kinder. Wo sollen da in Zukunft die Mitwirkenden für das
						Heilige Spiel herkommen? In einer Talkshow debattieren prominente Gäste über
						das Thema „Integration – wer bringt die Welt zusammen“. Zur besonderen
						Wertschätzung soll jeder wieder in seine Heimat zurückgehen, doch Maria und ihr
						Kind schätzt man nirgends. Josef zimmert eine Krippe aus altem Holz.
 Die Hirten am Feuer streiten sich, bis ein
						Blitz in den Baum schlägt. Die Engel erscheinen. Die Weisen aus dem Morgenland
						finden ihr Leitbild. Sie entdecken einen wertlosen und zugleich unendlich
						wertvollen Schatz.
 Besetzung
 Für das Krippenspiel werden mindesten 7
						Kinder ab 8 Jahren gebraucht, 5 davon in größeren Rollen. Weitere Kinder können
						in beliebiger Zahl dazu kommen. Die erste Szene kann auch gezielt zur Gewinnung
						weiterer Mitspieler eingesetzt werden. Die Szene „Talkshow bei Willner“ kann
						von einer eigenen Gruppe größerer Kinder bis zum Jugendalter gespielt werden
						(Konfirmanden). Bei geringer Teilnehmerzahl kann diese Szene sowie die
						Schlussszene entfallen.
 Lied zu Beginn: Wir sagen euch an den
						lieben Advent, EG 17,1
 1. Szene Rollenverteilung
 Leiterin: Herzlich willkommen hier am
						Sonntagmorgen zur Rollenverteilung für unser Krippenspiel. Eigentlich hab ich
						ja mit ein paar mehr Kindern gerechnet, aber na ja, dann fangen wir halt mit
						euch mal an. Also, wir brauchen auf jeden Fall die Maria – will jemand von euch
						die Maria spielen? (keiner meldet sich) 
Dann Josef, wer will den
						Josef spielen? (keiner meldet sich)
						Na gut, dann halt erst
						die Hirten. Wer will bei den Hirten mitspielen?
						 Kind1/Siggi meldet sich: Ich
						spiele einen stummen Hirten.
 Leiterin: Na schön, einen stummen Hirten
						haben wir schon mal. Und die anderen, was wollt ihr spielen?
 Kind 2/Michael: Kann ich den Engel Michael
						spielen?
 Kind 3/Maria: Ja, ich auch. Ich will den
						Engel spielen.
 Kind 4/Sprecher: Kann ich den Sprecher
						machen?
 Leiterin (zum 5.Kind): Und
						du, was willst du spielen?
 Kind 5: Ich weiß noch nicht, irgendwas Kleines,
						wo ich nicht viel sagen muss
 Kind 2: (ruft dazwischen): Prima,
						du wirst das Kleinste im Stück, das Jesuskind. Du musst nur ganz laut „bäääh“
						rufen. 
 Leiterin: Na, das gibt ja vielleicht ein
						tolles Krippenspiel. Das Jesuskind ohne Vater und Mutter und nur ein stummer
						Hirte. Wie soll da die Welt erfahren, dass der Heiland geboren ist - falls er
						überhaupt geboren wird.
 Kind 1/ Siggi: Na gut, dann sage ich
						vielleicht doch mal was. Aber nicht zu viel, wir müssen in der Schule schon so
						viel lernen.
 Kind 3/Maria: (maulend) Dann
						opfere ich mich halt und spiele die Maria, aber nur wenn ich weiß, wer den
						Josef macht, und (deutet auf Kind 5) dieses Quengelmonster da will
						ich nicht als Kind. 
 Kind 2/Michael (spielt zunächst
						theatralisch den Engel Gabriel): Fürchte dich nicht Maria. Du hast
						Gnade bei Gott gefunden. Siehe du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären
						und du sollst ihm den Namen Jesus geben. (Dann in normaler Sprache) -
						ich habe letztes Jahr den Engel Gabriel gespielt und kenne meinen Text noch.
						Aber dieses Jahr will ich den Engel Michael spielen.
 Kind 6: Was ist denn da der Unterschied?
 Kind 7: Na ja, bei Gabriel, das ist bevor
						die Maria schwanger wird … und bei Michael - das ist wenn das Kind geboren wird
						und Oma und Opa kommen und schenken was.
 Kind 6: Oma und Opa? Ich dachte, das ist
						die Menge der himmlischen Heerscharen.
 Leiterin: Na prima, damit haben wir
						jedenfalls schon mal den Anfang. Maria ist schwanger vom Heiligen Geist und
						einen Josef müssen wir noch irgendwie finden
 Kind3/Maria: Ich frage mal den Murat, der
						spielt sehr gerne Theater.
 Kind 1: Das geht nicht, der ist Moslem. 
 Kind3/Maria: Na und? Dann heißt der Josef
						in diesem Jahr halt mal Yussuf.
 Leiterin: Klar, bring ihn einfach mit.
						Hier darf jeder mitspielen.
 Kind 2: Und ich könnte den Philipp fragen.
						Aber der ist katholisch.
 Kind 4: Und ich die Eva, aber die ist
						nicht getauft.
 Kind:5: Und ich die Celina, aber die ist
						jedes zweite Wochenende bei ihrem Vater in Lieblos.
 Kind 6: Und ich den Kevin, aber der geht
						auf die Sonderschule.
 Kind 7: Und ich den Nico, aber der ist aus
						Hochstadt.(oder anderes Nachbardorf)
 Leiterin: Na, wenn euch noch ein paar
						einfallen, dann spielen wir auch noch die Geschichte mit dem Stern und den
						Weisen aus dem fernen Osten.
 Kind7: Ja, die Ha-My muss wieder
						mitspielen. Die kommt aus Vietnam.
 Pfarrer: Ich kann auch noch mal die
						Konfirmanden fragen. Vielleicht spielt von denen auch jemand mit.
 Lied EG 17, 2
 2. Szene: Talkshow bei Willner
 Konfirmandenszene als Talkshow, acht
						Mitspieler + ein Konfirmand mit dem Schild „Applaus“ und ein Konfirmand mit dem
						Schild „ Ruhe“.
 Talkmasterin Gabi Willner: kommt herein,
						Schild „Applaus“, die Besucher applaudieren, dann Schild „Ruhe“, der Applaus
						verstummt. Das Ganze ist evtl. vorher einmal mit den Besuchern einzuüben.
 Gabi Willner: Herzlich willkommen,
						verehrte Damen und Herren hier im Studio am Kirchturm und draußen an den
						Bildschirmen. Das Thema unseres heutigen Abends lautet: "Integration – wer
						bringt die Welt zusammen?" Wir haben fünf prominente Gäste zu diesem Thema
						da. Begrüßen sie mit mir
König Herodes, Erbauer
						des größten Tempels aller Zeiten. Er sagt: Die Menschen brauchen ein
						gemeinsames Gotteshaus. (König Herodes verneigt sicht, Schild
						„Applaus“)
						 Quirinius, Statthalter in Syrien,
						Befehlshaber der Friedenstruppen: Er sagt: Der Wahnsinn regiert. (Applaus) 
Balthasar Dalai Lama aus
						dem fernen Osten: Er sagt: Die Menschen brauchen ein Leitbild. (Schild
						„Ruhe“)
						Flavius Josephus.
						Historiker, Autor des Buches „der jüdische Krieg“. Er sagt: Die Menschen
						schätzen sich nicht mehr. (ganz kurz Schild „Applaus“, dann Schild
						„Ruhe“)
						Und begrüßen Sie mit mir
						nun als unseren höchsten Gast: Barack Benediktus Augustus Octavian, Pontifex
						maximus und Kaiser des römischen Weltreiches: Herzlich willkommen! (Schild
						„Applaus“, dann noch mal Schild „Applaus“)
						Ich beginne mit ihnen
						Herr Quirinius: In der letzten Woche haben uns die Meldungen von vielen Toten
						bei einem Gemetzel in Galiäa erreicht. Ist der Nahostfriedensprozess am Ende?
						 Quirinius: Wir hatten einen schwerwiegenden
						Angriff der Zeloten auf unsere Friedenstruppen. Bei dem Gefecht gab es ein paar
						Kollateralschäden. Zum Wiederaufbau des Dorfes Nazareth haben wir zusätzliche
						Zimmerleute in das Krisengebiet geschickt. Der Friedensprozess geht weiter,
						aber wir brauchen mehr Truppen.
 Gabi Willner: Herr Josephus, sie waren
						selbst Anführer einer Terrorgruppe in Galiläa. Wie sehen sie die Lage?
 Flavius Josephus: Wir waren
						Freiheitskämpfer. Wir wollten das Land von den Römern erlösen, den Gottlosen
						und denen, die mit ihnen zusammenarbeiteten. Wir kämpften für unseren Gott, den
						einzig Wahren, und für die Tora – unser Gesetz. Wir sagten: Wer als Märtyrer
						stirbt, kommt gleich in den Himmel
 Quirinius (ruft aufgeregt
						dazwischen). Lüge, alles Lüge, Räuber und Banditen waren das. Ihr
						Gesetz war der Terror. Das ist doch Wahnsinn.
 Flavius Josephus: Ich gebe ihnen ja recht.
						Der Kampf ist Wahnsinn. Aber es ist ein Wahnsinn auf allen Seiten. Nichts ist
						gut in Galiläa. Die Menschen schätzen sich nicht mehr, nirgends. Sie verachten sich.
						Das ist das Problem.
 Gabi Willner: König Herodes, sie gehören
						zum gleichen Kulturkreis. Bei ihnen ist die Lage noch ruhig?
 Herodes: Uns rettet ein Bauwerk. Der
						größte, schönste und prächtigste Tempel aller Zeiten. Er kostet zwar Geld, viel
						Geld. Wir mussten die Steuern erhöhen. Eine kleine Steuerreform. Aber wir sagen
						den Menschen auch: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer
						springt“ (er lacht) Die Menschen haben jedenfalls Arbeit. Wir haben
						für das Geldgeschäft eine große Bank im Tempel. Es kommen viele Reisende von
						weit her. Die Wirtschaften machen große Gewinne. 
Gabi Willner: Das klingt
						sehr verheißungsvoll. Wir haben uns deswegen einmal umgehört auf den Straßen
						von Jerusalem. Sehen sie unsere Umfrage, Film ab.
						 Reporter (spricht Passanten
						an): Sind sie zufrieden mit König Herodes?
 Volk schimpft (abwechselnd): Herodes
						– der presst uns aus. Er ist ein Idumäer, ein Ausländer, ein Ehebrecher, ein
						Neger, eine Frau, schwul, geldgierig, korrupt, Kindermörder.
 Gabi Willner: Eine Welle der Begeisterung
						ist das nicht. Was wollen die Menschen eigentlich? Herr Balthasar Dalai Lama.
						Können sie uns weiterhelfen?
 Balthasar: Wir haben derzeit ein
						weltweites Integrationsproblem. Wir sind noch auf der Suche nach einer Lösung.
						Die Menschen müssen sich kulturübergreifend wieder mehr schätzen lernen. Ihnen
						fehlt Bildung. Wir brauchen ein neues Leitbild für die Welt, einen Stern am
						Himmel.
 Gabi Willner: Hochverehrter Kaiser Barack
						Benedictus Augustus Octavian. Sie sind mit den Regierungsgeschäften
						beauftragt. Was werden sie tun?
 Augustus: Ich gebe meinen Vorrednern
						recht. Die Menschen glauben nicht mehr an die alten Götter. Ihnen fehlen Werte.
						Wir haben dazu noch ein Integrationsproblem. Die Menschen müssen sich wieder
						mehr wertschätzen lernen. Sie brauchen ein Leitbild. Sie brauchen ein Gebot.
						Und sie sollen ihre Steuern bezahlen! Sie brauchen einen mächtigen Imperator.
 Balthasar: Nein, uns fehlt der große
						Integrator.
 Josephus. Der Terminator.
 dann alle durcheinander: Imperator, Terminator,
						Integrator – kann hier vielleicht mal jemand deutsch reden.
 Gabi Willner: Vielen Dank meine Herren für
						diese muntere Runde. (Applaus, dann Schild „Ruhe“) Im
						Anschluss sehen sie nun zum Heiligabend eine Übertragung des Krippenspiels aus
						der Kirche von Wachenbuchen.
 Lied EG 18, Seht die gute Zeit ist
 3. Szene: Wertschätzung
 K4/Sprecher Es begab sich aber zu der
						Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt
						wertgeschätzt werden sollte. Und diese Wertschätzung war die allererste und geschah
						zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er
						sich wertschätzen ließe, ein jeder in seine Heimat.
 Bote des Kaiser (mit Soldaten): Hört
						ihr Leute das Gebot des Kaisers Augustus in Rom
 1. Jeder darf glauben was er will, aber
						alle Welt muss den Kaiser wertschätzen.
 2. Jeder soll dorthin gehen, wo man ihn
						wertschätzt.
 3. Wertgeschätzte Menschen müssen ihre
						Werte versteuern.
 Sprecher: Da machte sich auf auch Josef
						aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die
						da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er
						sich schätzen ließe mit Maria, seiner Freundin; die war schwanger.
 Josef (zu Maria): Maria, ich muss
						weg aus Nazareth. Hier schätzt man mich nicht.
 Maria: Aber warum denn Josef? Du wohnst
						doch schon so lange hier. Du arbeitest als Zimmermann. 
 Josef: Trotzdem gehöre ich nicht hier her.
						Ich spüre das genau. Hier bist du nur soviel wert, wie du arbeiten kannst. Wenn
						du keine Arbeit hast, wollen sie dich los sein. Ich bin und bleibe ein
						Gastarbeiter. Ich will zurück in meine alte Heimat, nach Bethlehem, der Stadt
						des großen Königs David, zu meinen Verwandten. 
 Maria: Kann ich mit dir gehen?
 Josef: Maria, ich schätze dich sehr. Aber
						in Bethlehem wärst du fremd. Und der Weg ist weit, sehr weit. Du bist
						schwanger. Du trägst ein Kind im Bauch. Weiß der Himmel woher.
 Maria: Ja, ich höre schon, was sie hier
						sagen werden: Maria kriegt ein Kind, weiß der Teufel von wem. Sie ist nichts
						wert. Wir wollen für das Kind nicht bezahlen. Sie ist eine … . Bitte Josef,
						nimm mich mit in deine Heimat.
 Sie ziehen nach Bethlehem zu drei
						verschiedenen Gasthäusern (Gasthaus zur freien Wirtschaft, Hotel zum blöden
						Lamm, Gasthaus zur Stadt Bethlehem)
 Josef: Guten Abend. Ich bin Josef, der
						Sohn Elis, ich suche ein Zimmer für mich und meine Freundin
 K5/Wirt 1: Eli, der Mattats Eli, stimmt,
						der hat mal hier gewohnt. Er hat ziemlich viele Kinder gehabt. Die sind aber
						alle weggezogen. (mit Blick auf Maria) Und wen hast du da noch
						dabei
 Maria: Ich bin Maria und ich suche einen
						Platz für mein Kind.
 Wirt 1(zu Josef): Ist das
						deine Frau? Blond und ziemlich jung. Die ist aber nicht von hier. Sie erwartet
						ein Kind? Von dir?
 Josef: Na ja, … ich weiß nicht… . Ich
						schätze sie halt. Sie ist mein Schatz.
 Wirt 1: Ja, ja ich verstehe schon. Das
						Gebot, dass alle Welt geschätzt werden soll. Wir sollen uns alle liebhaben,
						damit es Frieden gibt. Und du hast jetzt wohl gerade mal die da geliebt (deutet
						auf Maria). Aber ich sag dir was. Das hat keinen Wert. Einen Platz
						hätte ich vielleicht noch für dich alleine. Aber mit der da, und dann auch noch
						mit einem Kind. Nein, tut mir leid, alles voll. Vielleicht später mal, wenn sie
						ihr Kind los ist. Dann haben wir vielleicht wieder einen Arbeitsplatz in der
						Wirtschaft. Aber jetzt ist mit der da nichts zu verdienen.
 Gäste (grölen): Alles voll,
						alles voll, so voll und toll.
 Ein Gast: Kennt ihr den kürzesten
						Blondinenwitz: Geht ne Blondine zur Uni …:
 Maria: Josef, ich glaube, die schätzen
						mich nicht. Gehen wir zum nächsten Gasthaus? (sie gehen weiter zum
						nächsten Gasthaus)
 Josef: Wir sind hier wegen der Schätzung
						und suchen ein Zimmer.
 Wirt 2: Verschwindet ihr Bettler! Euch
						schätz hier niemand. (Sie gehen weiter)
 Wirtin öffnet:
 Maria: Ach gute Frau, wir kommen von weit
						her aus Nazareth. Wir suchen ein Zimmer. Ich erwarte ein Kind. Es kann jeden
						Augenblick kommen. Ich bin so müde und leer. Bitte, bitte helfen sie uns. 
 Wirtin: Oh Gott, ich helfe sonst jedem
						gerne. Aber heute geht es beim besten Willen nicht. Wir hatten eine
						Wirtschaftskrise und jetzt muss ich erst mal wieder Geld verdienen. Es sind so
						viele unterwegs, da brauche ich jeden Platz für wertvolle Reisende – und ihr
						seid arm, nicht wahr?
 Maria: Wir haben nichts, außer dem Kind.
						Aber es ist ein Kind Gottes, wie der große König David. Ich spüre es. Es will
						hier zur Welt kommen. Es bittet um Leben bei euch.
 Josef Ich bin ein guter Zimmermann.
und nehme jede Arbeit
						an:
						Bitte, helfen sie uns
						doch. 
						und sei es auch das
						letzte Loch
						 Wirtin: Tut mir leid, ich habe keinen
						Platz. Gott helfe euch. … das heißt … halt…,
bei Gott, da fällt mir
						etwas ein. 
						Der verfallene Tempel da
						hinten, bei dem wilden Wein. 
						Ein Stall ist’s nur für
						Ochs und Esel und die Schafe
						Der diene euch heut
						Nacht zum Schlafe
						Und bist du
						Zimmermann, 
						dann wird von dir als
						Preis für diese Nacht,
						aus alten Holz eine
						Krippe für das Vieh gemacht
						 Sie gehen zum Stall, Josef zimmert an der
						Krippe.
 Maria: Ich weiß es. Gott hilf! So soll das
						Kind auch heißen: Gotthilf - Jesus.
Oh Josef schnell, mach
						jetzt geschwind.
						 Josef (wird mit der Krippe
						fertig): Bitte schön, ein Krippenplatz für das Kind!
 Maria: (zündet eine Kerze an und
						legt das Kind hinein, Schild „Ruhe“).
 Lied EG 46 Stille Nacht
 Szene 4: Die Hirten in der Nacht
 Sprecher: Und es waren Hirten in derselben
						Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der
						Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und
						sie fürchteten sich sehr.
 Siggi: Ali, komm sofort hier her. Wo
						steckt der Kümmelhirte bloß wieder ?(Ali kommt mit einem Teppich) 
 Ali: Ich habe noch gebetet.
 Siggi: Ich sag dir, hör auf zu beten.
						Wirst nur ganz wirr im Kopf. Es gibt keinen Gott.
 Ali: Ach Siggi, ist nur ein bisschen
						Blicken in die Heimat. Gut für Herz.
 Sina: Es hat doch alles keinen Zweck.
						Unser Leben ist hart. Ja, wenn du Geld hast, dann sind sie freundlich zu dir!
						Wenn du nichts hast, dann bist du nichts wert.
 Fritz-Daniel: Ich hab so ein komisches
						Gefühl, als ob heute Nacht noch was passieren wird.
 Siggi: Du mit deinen Gefühlen! Wenn was
						Wichtiges passiert, meinst du, wir würden was davon merken? Meinst du, uns hier
						im Gebirge klärt jemand auf. „Guten Abend, liebe Herren Hirten! Ich bin extra
						aus Jerusalem gekommen, um euch zuerst zu sagen was geschehen ist.“ Du bist ein
						Spinner!
 Fritz-Daniel: Spotte nur, davon verstehst
						du nichts. Ich hoffe es trotzdem. Vielleicht werden wir es noch erleben. Ich
						habe einfach an die Religion gedacht und den Erlöser aus dem Weltall, den sie
						schicken wird. Er kommt aus der Zukunft, der Unendlichkeit (sitzen
						schweigend, gähnen, strecken sich, essen, dann Blitz, Donner, helles Licht )
 Martin: (unter dem Christbaum) Hilfe,
						ein Blitz! Der Baum fällt um. Hilfe, Mama, Oma, heilige Anna, Hilfe!
 Engel Michael: Fürchtet euch nicht! Siehe,
						ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch
						ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt
						Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln
						gewickelt und in einer Krippe liegen.
 Engelschor tritt auf und singt
 Fritz-Daniel: Oh, was war der Engel schön;
						das Universum, die himmlischen Heerscharen.
 Karl: Der kam ja senkrecht von oben.
 Siggi: Ach was – das war nur eine
						Illusion, Einbildung.
 Ali: Gehen wir doch einfach hin und
						schauen nach.
 Sina: Aber wenn es wirklich so ist - der
						Heiland. Bestimmt kostet es Eintritt und ich hab keinen Cent mehr.
 Martin: Brauchst du auch gar nicht. Es ist
						alles gratis heute Nacht. Ein Geschenk des Himmels. Der Engel hat es gesagt. 
 Sie gehen zur Krippe und bestaunen das
						Kind
 Fritz-Daniel: Dass ich das noch erlebe auf
						meine alten Tage. Die Zukunft ist da, der Himmel, die Rose der heiligen
						Nacht (Schild „Ruhe“)
 Lied: EG 30, Es ist ein Ros entsprungen
 Szene 5: Leitbild und wertlose
						Schätze
 Sprecher: Als Jesus geboren war in
						Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem
						Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der
						Könige? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn
						anzubeten (die Weisen ziehen während dessen herein, Palast des Herodes)
 Herodes: Soll doch jeder glauben was er
						will – solange er den Kaiser wertschätzt. Aber das hier ist gegen das Gebot des
						Kaisers: Der neugeborene König der Könige. Ein neuer Kaiser. Augustus ist
						Kaiser und sonst niemand. Ein neuer König - das riecht nach Aufruhr. Ich muss
						geschickt vorgehen.
 Herodes: (zu den Weisen, die inzwischen
						bei Herodes angekommen sind) Oh, ihr hochverehrte Weise, 
ihr machtet eine lange
						Reise.
						Ruht euch aus in diesem
						Hause,
						lebt bei mir in Saus und
						Brause. 
						Wir werden euren König
						finden. Wir haben eine gute Polizei, die weiß alles, 
						die kennt die Paläste,
						die Häuser, das Land bis in den letzten Winkel jeden Stalles. 
						Wir bringen ihn hierher,
						zum Wertschätzen und Anbeten, 
						 (zur Seite gesprochen) und danach
						werde ich ihn töten.
						 Kaspar: Oh hoch verehrter königlicher
						Freund, entschuldigt, aber wir wollen gleich los.
 Balthasar: Wir haben gehört, in Bethlehm
						entsprang ein Ros.
 Melchior. Wir werden das Rätsel dort schon
						lösen
 (sie ziehen weiter)
 Kaspar: Mit Herodes, das war ein böser
						Fehler.
 Balthasar: Ich fürchte, wir haben seinen
						Argwohn geweckt.
 Melchior: Ich hoffe nur, das Kind ist gut
						versteckt.
 Kaspar: Wir müssen los, es vor ihm
						finden. (Der Stern leuchtet auf)
 Balthasar: Wie wär’s bei dem Leitbild dort
						ganz hinten.
 Sprecher: Und siehe, der Stern, den sie im
						Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo
						das Kindlein war. Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut und gingen
						in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder
						und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch
						und Myrrhe.
 (stumme Szene, Anbetung)
 Kaspar: Wir sind am Ziel von unserer Reise. 
Stell ein Kind in die
						Mitte, und du bist wirklich weise.
						 Balthasar: Freude ist in deinem Herzen,
vergessen sind der Reise
						Schmerzen, 
						und alles Weh und Ach
						der Welt.
						 Melchior: Ein Kind ist mehr als alles
						Geld. 
Sind unsere Schätze hier
						nun ohne Wert,
						so hat der Himmel uns
						gelehrt:: 
						In der Krippe ist der
						Höchste da.
						In Fleisch und Blut, die
						Lust des Lebens - Ja.
						 Josef (schnuppert): Oh was ist das
						für ein Duft, 
Gold, Weihrauch, Myrrhe,
						oder was liegt jetzt in der Luft?
						Ist’s der Hirte, sind’s
						die Wirte?
						Was ist das für ein
						neuer Wind?
						 Maria: (lachend und zwinkernd) Es
						ist der Allerwerteste von dem Kind
 (dann gibt sie das Kind lachend zu Josef) Bitte,
						lieber Josef, einmal die Windeln wechseln.
						 Sprecher: So also ist das mit dem Kind.
Ob Moslem, Christ, ob
						arm ob reich,
						im Anfang sind sie alle
						gleich. 
						Die Krippe aus altem,
						wertlosem Holz,
						darauf sind wir heute
						stolz
						armer Hirte oder
						hochgelehrt
						Schätze mit und ohne
						Wert,
						anbetend lasst uns daran
						denken:
						Gott will uns seine
						Liebe schenken.
						Das ärmste Kind ist ihm
						ein Stern.
						Er hat uns Menschen
						einfach gern.
						(dann, falls es noch
						Weihnachtsplätzen gibt)
						Nehmt sein Brot mit in Welt hinaus
gebt es weiter nun von
						Haus zu Haus
						zu Nachbar, Freund und
						auch dem Feind
						in diesem Brot seid ihr
						vereint. 
						Darin ist des
						Christkinds Leben 
						Für dich zum Heil,
						gratis gegeben.
						 Lied: Ihr Kinderlein kommet 
 Danach kommen alle Mitspieler zur Krippe.
						Zum Schluss Schildträger „Ruhe“ und dann „Applaus“
Mögliche Rollenverteilung
Rollen für Kinder
Verbunden mit/  weitere mögliche
						Rolle
Evtl. Zusatzrolle
Kind 1 Hirte Siggi 1Bote des Kaisers 10 Herodes 14
Kind 2 Engel Michael 2 Wirtin 11 Balthasar 15
Kind 3 Maria 3
Kind 4 Sprecher 4 Reporter Z Sprecher 2 Z
Kind 5 Hirte Sina 5 Wirt 1 13 Kaspar 16
Kind 6 Hirte Ali 6 Wirt 2 Z Melchior 17
Kind 7 Hirte Fritz-Daniel 7 Soldat Z8
Josef 8
Hirte Martin 9 Gast Z
Hirte Karl
Rollen für ältere Kinder oder Jugendliche
Herodes 14
Balthasar Da Lama 19
Josephus 20
Kaspar 16
Quirinius 21
Soldat Z
Augustus 22
Melchior 17
Gabi Willner 23
Gast Z
Reporter 24
Schildträger Z
Beliebige Rollen
Volk
Gäste
Soldaten
Engelschor
 Die Rollen sind durchlaufend nummeriert.
						Die Rollen 1-13 müssen besetzt werden.
 Dafür sind 9 Kinder erforderlich. Bei nur
						7 Kindern kann der Sprecher vom Spielleiter übernommen werden, der Hirte Martin
						kann auch vom Hirten Fritz-Daniel gesprochen werden, oder bei vielen Kindern
						können Fritz und Daniel auf zwei Rollen aufgeteilt werden. 
© Helmut G. Müller 
						Die Rechte zur Aufführung des Stückes oder Verwendung von Teilen davon werden
						erworben durch eine Rückmeldung mit Angabe des Spielortes.
						1
Rezension
EmK Plauen
24 Dez 2022
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für das Krippenspiel!
Wir haben Teile davon (ab Szene 2) für unsere Christvesper am Heiligabend 2022 in der Ev.-methodistischen Erlöserkirche in Plauen (s.u.) verwendet.
Wir wünsche Ihnen ein gesegnetes Christfest.
m.f.G.
Pastor Norbert Lötzsch
Evangelisch-methodistische Kirche
Bezirke Plauen + Oberes Vogtland
Straße der Deutschen Einheit 3
08523 Plauen
Tel. 03741 220525
vielen Dank für das Krippenspiel!
Wir haben Teile davon (ab Szene 2) für unsere Christvesper am Heiligabend 2022 in der Ev.-methodistischen Erlöserkirche in Plauen (s.u.) verwendet.
Wir wünsche Ihnen ein gesegnetes Christfest.
m.f.G.
Pastor Norbert Lötzsch
Evangelisch-methodistische Kirche
Bezirke Plauen + Oberes Vogtland
Straße der Deutschen Einheit 3
08523 Plauen
Tel. 03741 220525
 
 
