Trauzeit
Veröffentlicht von Helmut G. Müller in Internet · 1 August 2011
Trauzeit
"Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt, das
ist meine Welt und sonst gar nichts"
„ Die Ehe ist ein weltlich Ding“ sagte Martin Luther, und
dementsprechend sollten die „ehewigen“ Verträge und Vereinbarung vor der
Kirchentür stattfinden. Heute gibt es dafür
Standesamt und Amtsgericht. Da kann man heiraten und sich wieder
scheiden lassen und wieder heiraten oder auch einfach 50 Jahre oder mehr mit
den gleichen Vertrag den gleichen Partner haben.
Für die kirchliche Trauung gilt dagegen, was unsere Jugend
heute über Facebook macht: ein Herz oder zwei mit Ausrufezeichen dahinter und
die Veränderung des Status von „Single“ auf „in einer Beziehung“. Himmel und
Erde sollen das Glück erfahren - oder jedenfalls der Freundeskreis. So mancher
gibt seinen Kommentar dazu oder seinen erhobenen Daumen – „Glückwunsch Yasmin,
super toll! Wer ist es denn?“ Und wenn sich dann Herz zu Herz gefunden hat und
einer der Auserwählte der anderen geworden ist, wenn aus Verliebtheit dauerhafte
Liebe wird, dann wird das ein Fall für die Kirche und für ein klares Bekenntnis
zueinander, ein Ja oder Nein. Wobei: Wer
kann da schon Nein sagen? Eine unmögliche Möglichkeit. Und danach darf geküsst
werden, mit dem Segen des HERRN, öffentlich, mit Lust und mit Musik und
manchmal auch mit Beifall.
Als Pfarrer bin ich dabei gerne der Zeremonienmeister. Das
soll zwar - so behauptet es der Entwurf
für unsere neue Trauagende – bei vielen Pfarrer keine beliebte Rolle sein, aber
ich finde: Immer noch besser Zeremonienmeister als Zeremonienstümper.
Was könnte den Unterschied zu dem „weltlich Ding“ besser
ausdrücken als das Marlene Dietrich Lied aus dem Blauen Engel: „Ich bin von
Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt, das ist meine Welt“ Oder frei nach Johannes:
Gott ist die Liebe –und sonst gar nichts.
Mitten in der Trauzeit (zwischen Pfingsten und
Erntedank) habe ich erstmal drei Wochen
Urlaub gemacht, bin in Schweden prompt
in eine beliebte Traukirche geraten. Vielleicht war es gar der Herr Jesus oder
sein Engel (heißt heute „Informationsbeauftragter“) der uns dort ein paar gute
Hinweise gegeben hat (ich konnte das aber nicht mehr so genau feststellen, weil
unsere Parkuhr gerade abgelaufen war und in Göteburg sind sie ganz streng mit
Parksündern auch wenn die gerade mit einem Engel sprechen.
Nach der Rückkehr an den heimatlichen Computer konnte ich
dann bei der Analyse unserer Homepage feststellen, dass unsere Predigtseite mit
den Traupredigten in die Charts gekommen ist.
Suchen sich hier die Kollegen Anregungen? Favorit: 1. Johannes 3, 18 .
„Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern
mit der Tat und mit der Wahrheit.“
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